„Welche Reifen passen auf mein Auto?“ Diese Frage stellt sich alle halbe Jahre zur Sommer- oder Winterreifensaison. Die AUTO ZEITUNG geht dem Code am Reifen und der Information im Fahrzeugschein auf den Grund und liefert die Erklärung, wie die zulässige Reifengröße für das Auto zu ermitteln ist!
Wenn es darum geht, die richtige Reifengröße für das eigene Auto zu ermitteln, verlassen sich Autofahrer:innen in der Regel auf das Urteil der Werkstatt ihres Vertrauens. Dabei lässt sich mithilfe unserer Erklärung auch ganz einfach selbst bestimmen, welche Reifen auf das eigene Fahrzeug passen. Das geht zum einen mit dem Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 2) oder mit einem Blick auf die bereits montierten Reifen. Im Fahrzeugschein an den Stellen 20-23 und direkt an den Reifen befindet sich eine Zahlen-/Buchstabenkombination, die in manchen Fällen ebenfalls auf der B-Säule an der Fahrerseite des Autos zu finden ist und Auskunft darüber gibt, welcher Reifen zum eigenen Auto passt. Dieser Code kann zum Beispiel so aussehen: „245 / 45 R 18“. Die vier Bausteine geben dabei Auskunft über unterschiedliche Komponenten der Reifengröße. Dabei steht die erste Zahl „245“ für die Reifenbreite in Millimetern. Die zweite Zahl „45“ gibt den Profilquerschnitt in Prozent an – bei diesem Reifen bedeutet das ein Verhältnis von Flankenhöhe zu Reifenbreite von 45 Prozent. Der Buchstabe – hier „R“ – steht für die Bauart des Reifens. Der Beispielreifen ist also ein Radialreifen, wie es heutzutage der Regelfall ist. Die letzte Zahl „18“ steht für die Reifengröße in Zoll. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
So die Reifengröße ermitteln (Video):
So die zugelassene Reifengröße fürs Auto ermitteln
Wenn eine bestimmte Reifengröße im Fahrzeugschein ermittelt werden kann, heißt das nicht, dass ausschließlich diese Reifen für das Auto zugelassen sind und passen. Welche weiteren Dimensionen die Bereifung annehmen darf, steht in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Dort lässt sich herausfinden, wie groß die Felgen für das jeweilige Auto maximal sein dürfen. Außerdem kann beim Hersteller ein sogenanntes COC-Dokument angefordert werden, aus dem alle zulässigen Größen für das jeweilige Modell entnommen werden können. Neben der Reifengröße gibt es aber noch einen weiteren Code, der ausschlaggebend ist, um zu ermitteln, welche Reifen für das Auto passen. Auch interessant: Sommerreifentest & Winterreifentest & Ganzjahresreifentest
Geschwindigkeitsindex und maximale Traglast bei der Reifenwahl beachten
Die Zahlen-/Buchstabenkombination, die direkt neben der Reifengröße steht, zeigt den Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex an. Die zweistellige Ziffer, zum Beispiel „96“, steht für die maximale Traglast eines Reifens – in diesem Fall 710 Kilogramm. Dieser Index darf auf keinen Fall unterschritten werden. Das heißt, es darf kein Auto gefahren werden, das laut Index zu schwer für die Reifen ist. Umgekehrt ist es jedoch kein Problem. Beim Geschwindigkeitsindex eines Reifens steht der Buchstabe für die Höchstgeschwindigkeit, mit der der Reifen gefahren werden darf – beispielsweise „Y“ für 300 km/h. Bei Sommerreifen darf hier die eingetragene Höchstgeschwindigkeit des Autos nicht über der zulässigen Geschwindigkeit für die Reifen liegen. Winterreifen stellen allerdings eine Ausnahme dar, da der Gesetzgeber davon ausgeht, dass das Fahrzeug bei schlechten Witterungsbedingungen nicht ausgefahren werden kann. Die maximal zugelassene Geschwindigkeit eines Winterreifens darf aber nicht überschritten werden.
So die Reifenprofiltiefe ermitteln (Video):
Bei falscher Reifengröße droht Entzug der Zulassung
Wer mit den falschen Rädern oder falscher Reifengröße unterwegs ist, bekommt in der Regel Probleme bei der Hauptuntersuchung (TÜV, GTÜ etc.). Außerdem riskieren Autofahrer:innen, ihren Versicherungsschutz zu verlieren und es droht ein Bußgeld. Also lieber kurz einen Blick in den Fahrzeugschein werfen und die richtige Reifengröße ermitteln.
Quelle: Autozeitung