Opel-News im Oktober 2021: Opel muss wegen zu hoher Schadstoffwerte bei Dieselmotoren eine Strafe zahlen. Und: Uwe Hochgeschurz ersetzt Opel-Chef Michael Lohscheller. Außerdem: Opel setzt in Europa ab 2028 auf Elektro-Modelle. Dieser Artikel wurde am 20.10.2021 aktualisiert.
Um einen Diesel-Prozess im Stile von VW zu vermeiden, hat sich Opel im Oktober 2021 dazu entschlossen, eine Strafzahlung von 64,8 Millionen Euro zu tätigen und das Verfahren damit zu beenden. Zuvor hatte es Ermittlungen gegen den Autobauer gegeben, weil Opel die Schadstoffwerte von einigen Dieselmodellen beim Kraftfahrt-Bundesamt zu niedrig angegeben hatte als sie in der Realität waren. Damit war es zu einer „Verletzung von Dokumentationspflichten“ gekommen. In dem Verfahren ging es allerdings nicht um illegale Abschaltvorrichtungen. Außerdem enthielt der Bußgeldbescheid keinen Vorwurf eines Vorsatzes oder einer Straftat. Die Dieselstrafe soll mittlerweile bereits von Opel bezahlt worden sein.
Uwe Hochgeschurtz ist der neue Chef von Opel. Er übernahm die Geschäfte zum 1. September 2021 von Vorgänger Michael Lohscheller, der zum vietnamesischem Hersteller Vinfast gewechselt ist. Der gebürtige Kölner Hochgeschurtz startete seine Karriere 1990 bei Ford, bevor er 2001 zu Volkswagen und 2004 zu Renault wechselte. Hochgeschurtz studierte Betriebswirtschaft in Deutschland (Wuppertal und Köln), Großbritannien (Birmingham) und Frankreich (Paris Dauphine). „Ich möchte Michael Lohscheller herzlich dafür danken, dass er zusammen mit den Opel-Mitarbeitern ein starkes, nachhaltiges Fundament für das Unternehmen geschaffen hat. Dieser beeindruckende Turnaround ebnet nun den Weg für eine weltweite Expansion der Marke. Ich bin überzeugt, dass Uwe Hochgeschurtz dank seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung in der Automobilindustrie dieses neue Kapitel der Marke Opel erfolgreich gestalten wird. Ich wünsche Michael Lohscheller alles Gute für seinen nächsten Karriereschritt“, wird Stellantis-Chef Carlos Tavares in der zugehörigen Pressemitteilung von Mitte Juli 2021 zitiert. Mehr zum Thema: PSA-Chef Carlos Tavares im Interview
Wie im Juli 2021 kommuniziert wurde, will Opel ab 2028 nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge in Europa anbieten. Parallel verkündete Ex-Opel-Chef Michael Lohscheller den Einstieg auf dem chinesischen Markt – als reine Elektro-Marke. Zugpferd und Aushängeschild der elektrischen Marke wird der Opel Manta e, der für Mitte des laufenden Jahrzehnts auf dem Stellantis EV Day bestätigt wurde. Der Autokonzern investiert für die ambitionierten Pläne mehr als 30 Milliarden Euro – herstellerübergreifend. Fünf Batterie-Fabriken, von denen auch Opel profitieren wird, sind in der Planung.
Opel hat seit Sommer 2020 ein neues Logo: Der traditionelle Blitz wurde neu gezeichnet und ist zum ersten Mal am neuen Opel Mokka zu sehen. Künftig soll das überarbeitete Emblem alle kommenden Modelle der Rüsselsheimer:innen zieren. Auch wenn es keine allzu gravierenden Veränderungen gibt, fällt auf, dass der das Opel-Logo umgebende Ring nun schlanker gezeichnet ist, wodurch der Blitz stärker betont werden soll. „Alle Details sind mit sehr kleinen Radien super scharf umgesetzt“, erläutert Opel-Designchef Mark Adams. Der „Opel“-Schriftzug ist nun in den unteren Teil des Rings integriert. „Wir haben den Blitz dominant in den Vizor integriert und zentral auf dem Heck zum Modellnamen arrangiert“, so Adams weiter. Der Blitz im Kreis schmückt alle Opel-Modelle seit 1963 – auch wenn die Opel-Logos je nach Modell und Baujahr leicht variieren. Im Zuge der Überarbeitung hat Opel eine komplett neue Corporate Identity präsentiert. Das neue, leuchtende Opel-Gelb soll die Innovationskraft und die verstärkte Elektrifizierung der Marke signalisieren – frei nach dem Motto „from cold to cool“. Die neue Schriftart „Opel Next“ rundet den neuen Markenauftritt ab, der in allen Bereichen von Marketing bis Verkauf ausgerollt wird.
QR-Codes ersetzen bei neuen Opel-Modellen die herkömmlichen Modellbezeichnungen, Motorangaben und sonstige Embleme. Das gibt der Autobauer in einer News Ende März 2021 bekannt. Dafür haben die Rüsselsheimer:innen die Technik der QR-Codes weiterentwickelt, sodass sie beliebige Formen annehmen können – wie im Pressebild das beispielhaft gezeigte Manta-Emblem auf dem jüngst vorgestellten Opel Manta GSe ElektroMOD. Für jede neue Baureihe möchte Opel einen eigenen QR-Code entwerfen. Den Anfang mache die nächste Astra-Generation, die noch 2021 vorgestellt wird. Beim Kompakten soll ein glühender Himmelskörper den QR-Code bilden. In der Vorstellung von Opel nutzen andere Verkehrsteilnehmer:innen den Code, um Opel-Modelle zu scannen und direkt mit den Fahrer:innen in Kontakt zu treten. So sollen darüber Textnachrichten, Voicemails und Visuals auf das Infotainmentsystem des betreffenden Autos übermittelt werden können. Man soll aber auch Zahlungsinformationen hinterlegen können. So könne beispielsweise die Vertragswerkstatt die Rechnung direkt vom Konto der Kund:innen abbuchen – auch in Kryptowährungen wie Bitcoins.
Andreas Marx ist seit dem 1. Februar 2020 neuer Opel-Deutschland-Chef. Derzeit leitet der 49-Jährige das internationale Produkt- und Preismanagement der Rüsselsheimer. Seit 1997 ist Marx bereits bei Opel. Seine Karriere begann der studierte Diplom-Kaufmann im Bereich Aftersales, bevor er verschiedene Führungspositionen in Vertrieb und Marketing übernahm. Vertriebschef Xavier Duchemin sagte Mitte Januar 2020: „Die wichtige Position des Deutschland-Chefs übernimmt mit Andreas Marx ein anerkannter Vertriebsexperte und erfahrener Manager. Er kennt das Team und unsere Händler in unserem Heimatmarkt seit mehr als zwei Dekaden – und wird zusammen mit einem starken Händlernetz dafür sorgen, dass wir unsere Marktposition in Deutschland weiter stärken.“ Außerdem dankte er Ulrich Selzer, auf den Marx folgt und künftig strategische Aufgaben bei der Internationalisierung von Opel übernehmen soll, für seine Arbeit: „Er hat das Geschäftsmodell im deutschen Markt neu aufgesetzt und entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt.“ Neben Andreas Marx als neuen Opel-Deutschland-Chef stellten sich die Rüsselsheimer:innen auf weiteren wichtigen Positionen in Vertrieb und Marketing personell neu auf. So übernahm Tobias A. Gubitz, bislang Head of Brand Marketing & Strategy, zum 1. April 2020 die Nachfolge von Marx als Head of Opel/Vauxhall Product & Pricing. Patrick Furniol wiederum wurde ebenfalls zum 1. April 2020 neuer Head of Marketing von Opel/Vauxhall. Neuer Marketingchef der britischen Opel-Schwestermarke wurde der vorherige Head of Customer Experience der Marke, Peter Hope.
Quelle: Autozeitung