Neuer Toyota Corolla Cross (2022): Testfahrt

Zwischen C-HR und RAV4 passt doch noch was? Stimmt, und zwar der neue Toyota Corolla Cross (2022). Erste Testfahrt mit dem kompakten Hybrid-SUV.

Kompakter und Pkw-artiger als der RAV4, praktischer und optisch unaufgeregter als der C-HR – das ist die Lücke, in die der neue Toyota Corolla Cross (2022) – der hier zur ersten Testfahrt bereitsteht – passen soll. Mit dieser Punktlandung schließt der japanische Autogigant eine Lücke im Modellprogramm, die ab Mitte November 2022 nun auch in Deutschland für jede Größenanforderung, jedes Nutzungsprofil, eine passende Antwort auf den nach wie vor rollenden SUV-Boom hat. Dass Toyota den Neuankömmling aber Corolla nennt, und damit zumindest atmosphärisch in die Nähe der jahrzehntelangen Evolution eines Kompaktklasse-Klassikers stellt, ist womöglich der eigentliche Schlüssel zum Verständnis des Neuen: Einerseits wird so die Niederlage des klassischen Kompaktklasse-Segments gegen die SUV-Welle offiziell besiegelt – mit einem SUV, das Corolla heißen darf. Andererseits schleust das Corolla-Label glaubhafte Attribute einer Un-SUV-igen Zukunft in ein Segment, dem wir gerade eben noch die feindliche Übernahme traditionsreicher Autokategorien bescheinigt hatten. Oder mit anderen Worten: Der Corolla Cross ist kein SUV, er tut nur so. Als nutzwertiges, freundliches Auto ohne Offroad-Rumpeligkeit oder Protz-Attribute, aber als gefälliges Mainstream-Auto mit Kombi-Platz, runder Alltagstauglichkeit und viel Komfort. Für Toyota ist der Corolla Cross aber auch eine zweite Premiere: Hier kommt zum ersten Mal die 5. Generation des Mildhybrid-Antriebs mit stufenlosem CVT-Getriebe zum Einsatz, der in seiner 4. Generation momentan noch den normalen Corolla zum effizienten und umgänglichen Alltagspartner macht, aber auch zu einer manchmal wenig animierenden „Heulsuse“ mit je nach Leistungsabruf nervig hochdrehendem Verbrenner. Genau das soll in der 5. Generation durch stärkere Motoren, vor allem aber auch klüger abgestimmte Steuerungselektronik besser werden. Ob das funktioniert, klärt die erste Testfahrt mit dem neuen Toyota Corolla Cross (2022). Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Erste Testfahrt mit dem neuen Toyota Corolla Cross (2022)

Der  neue Toyota Corolla Cross (2022) kann bei der ersten Testfahrt auf jeden Fall beweisen, dass sich die Weiterentwicklung gelohnt hat: Souveräner und kraftvoller ist er unterwegs, er reagiert direkter auf Gaspedalbefehle und reduziert so die Momente, in denen Spontanität oder Durchsetzungskraft vom hochjaulenden Verbrenner geliefert werden muss ebenso, wie das je nach Situation angesetzte Drehzahlniveau des Zweiliter-Benziners. Das gewohnte Gefühl eines Antriebs mit festen Gangstufen bietet er allerdings trotzdem nicht. Und: Auf unserer ersten Fahrt waren wir in der Allradversion AWD-i mit zusätzlichem Elektromotor an der Hinterachse (40 PS, 84 Nm) unterwegs, die für zusätzlichen Punch beim Beschleunigen und bessere Traktion auf schlüpfrigem Untergrund sorgen soll, beim gleichförmigen Fahren aber komplett abgeschaltet wird. Theoretisch dürfte die damit kaum einen Einfluss auf unsere Testfahrt (trocken, warm, gut ausgebaute Berg-Straßen) gehabt haben, aber es sei der Korrektheit halber erwähnt. Toyota hofft auf das größte Absatzpotenzial beim 197 PS starken Vorderradantriebs-Package, der von uns gefahrene Allradler und der erst im Frühjahr 2023 erhältliche 1,8-Liter-Hybrid mit 140 PS und reinem Vorderradantrieb sollen dann den Rest der Verkäufe übernehmen. Andere Antriebsversionen, ein Diesel gar, sind nicht zu erwarten. Dafür aber ein ausgesprochen rundes Ausstattungspaket mit allem, was die Autowelt 2022 zu bieten hat. Toyota setzt hier nicht nur auf beliebte Komfort-Features, sondern reicht unter dem Überbegriff „T-Mate“ direkt in Serie ein nahezu vollständiges Paket an sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen, die den neuen Toyota Corolla Cross (2022) zu einer erfreulich rücksichtsvollen und fürsorglichen Erscheinung machen. Ein volldigitales Cockpit mit großen Displays und Touch-Bedienung ist beim Toyota Corolla Cross Serien-Standard, seine neue Elektronikplattform verknüpft moderne Infotainment- und Connectivity-Elemente. Beispielsweise sind Over-the-Air-Updates ebenso möglich, wie eine App-Vernetzung mittels der Fahrzeugfunktionen vom Smartphone aus eingesehen oder gesteuert werden können.

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Technische Daten des Toyota Corolla Cross AWD-i

Johannes Riegsinger

Unser Fazit

Der Corolla Cross ist das Resultat kühlen Absatzkalküls: Während die traditionelle Kompaktklasse schwächelt, haben SUV-Konzepte Erfolg. Dem Prädikat „Corolla“ wird er trotzdem gerecht, er ist ein maßvoller, ausgesprochen moderner Alltagsfreund. Der Hybridantrieb ist effizient – polarisiert aber nach wie vor.