Im Frühjahr 2024 startet der neue, rein elektrische Porsche Macan. Derzeit laufen die letzten Versuche mit Prototypen des dynamischen SUV. Wir waren bei einer Testfahrt dabei und sind mit dem Starkstromer auch schon gefahren!
Bei den konkreten Leistungsdaten des neuen Porsche Macan Electric (2024) legt sich die Porsche-Entwicklungsabteilung momentan noch nicht fest. „Wir setzen mit dem neuen Macan etwa da an, wo die aktuelle Baureihe endet“, verspricht Baureihen-Leiter Jörg Kerner. „Mehr dazu verraten wir später. Heute geht es darum zu zeigen, wie viel Spaß der neue Macan machen wird.“ Na gut, das probieren wir gern schon mal aus. Für eine erste Testfahrt stehen uns drei Derivate des kommenden Porsche SUV zur Verfügung: Macan, Macan S und Macan Turbo. Das Topmodell trägt eine etwas andere Frontschürze als die schwächeren Derivate und gipfelt in einer Spitzenleistung von über 450 kW, was strammen 612 PS entspricht. Außerdem sollen seine beiden permanent erregten E-Maschinen (PSM) ein Systemdrehmoment von mehr als 1000 Nm bereitstellen. Kerner ist sich sicher, dass der Macan Electric den Sprint von null auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden absolviert und in der Höchstgeschwindigkeit über 250 km/h schnell wird. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Porsche Macan Electric (2024) im Fahrbericht (Video):
Erste Testfahrt mit dem neuen Porsche Macan Electric (2024)
Doch wichtiger als diese beeindruckenden Fahrdaten zu realisieren, war es dem Entwicklerungsteam, dem neuen Porsche Macan Electric (2024) einen maximal sportlichen Charakter mitzugeben. Den Grundstein dazu legt bereits das PPE-Chassis, dessen Komponenten Porsche zwar gemeinsam mit Audi nutzt. Doch den sogenannten Performance-Hinterwagen entwickelt Porsche allein. Dieses Bauteil rückt den hinteren der beiden E-Motoren weiter heckwärts, wodurch sich eine leicht hecklastige Gewichtsverteilung von etwa 48:52 Prozent ergibt. Ferner schafft diese Anordnung den nötigen Bauraum für eine Allradlenkung, die bis etwa 80 km/h bis zu fünf Grad gegenläufig zur sehr direkten Vorderrachs-Lenkung arbeitet. Das reduziert den Wendekreis auf ein Minimum und macht den Macan extrem agil. Zudem können die Hinterräder bei höherem Tempo gleichsinnig mitlenken, wodurch sich virtuell der Radstand verlängert und die Fahrstabilität zunimmt.
Ein sehr reaktionsschneller Pulswechselrichter mit Silizium-Karbid-Halbleitern ermöglicht ein ungekannt feines, flinkes Ansprechen auf Fahrbefehle und steigert zugleich die Effizienz des Antriebs. Außerdem sinkt durch den Akku im Boden des neuen Porsche Macan Electric (2024) der Schwerpunkt gegenüber dem konventionellen Macan der ersten Generation. Auch die bequemen Sportsitze sitzen nun tiefer. Gleichwohl sorgt die 100 kWh große Lithium-Ionen-Batterie (800 Volt) für mehr Gewicht. Doch davon ist bei der ersten Testfahrt kaum etwas zu spüren. Der elektrische Macan wirft sich so enthusiastisch in die Kurven, dass man am Lenkrad aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskommt.
Die Konkurrenten:
Die wahrhaft üppigen Leistungsreserven lassen sich dabei absolut punktgenau abrufen. Der Allradantrieb und die (optionale) elektronische Quersperre hinten regeln mustergültig sanft und so schnell, dass so gut wie nie Schlupf entsteht. Sogar beim hastigen Anfahren mit stark eingeschlagenen Vorderrädern, etwa an einer T-Kreuzung, reißt es den neuen Porsche Macan Electric (2024) ansatzlos nach vorn und ums Eck – ohne Quietschen, Scharren oder Rutschen. Die Bremse? Bissig und feinfühlig. Beachtlich ist auch, wie geschmeidig der Macan Unebenheiten ausbügelt: Adaptive Dämpfer (PASM) mit getrennt geregelten Ventilen für die Druck- und Zugstufe erlauben eine erheblich weitere Spreizung zwischen Komfort und Dynamik als bisher – und das schon in Kombination mit dem Stahlfederfahrwerk der einfacheren Versionen. Die Luftfederung (je nach Modell optional) kann all das noch eine Nuance besser und ermöglicht im Offroad-Einsatz mehr Bodenfreiheit.
Trotz aller Sportlichkeit soll der neue Porsche Macan Electric (2024) auch mit pragmatischen Tugenden überzeugen. Die Anhängelast soll zum Beispiel „deutlich über 1500 Kilogramm“ betragen. Da der Macan in der zweiten Generation rundum etwas größer wird, bietet er viel Platz inklusive Frunk für die Ladekabel. Als Ladeleistung verspricht Porsche 270 kW – und mehr: 100 km Reichweite in vier Minuten. Das Cockpit ähnelt dem Layout aus Taycan und aktuellem Cayenne samt Getriebehebel hinter dem Lenkrad. Das Tagfahrlicht erstrahlt im Vier-Punkt-Look, die Scheinwerfer selbst liegen darunter und leuchten die Fahrbahn optional mit 84 einzeln angesteuerten Segmenten aus, LED-Licht ist Standard.
Unser Fazit
Bereits als Prototyp begeistert der rein elektrische Porsche Macan mit exzellenten Fahreigenschaften und enormer Power. Zudem wirkt das PPE-Chassis grundsolide und lädt dank 800-V-Technik in Rekordzeit wieder auf. Der beachtliche Komfort rundet das Paket ab. So fällt der Abschied vom „alten“ Macan leicht.
Quelle: Autozeitung