Der neue Nissan Z (2022) steht in Los Angeles zur ersten Testfahrt bereit. Wir sind die weite Reise angetreten, um zu sehen, was dem deutschen Markt entgeht.
Überall, wo wir mit dem neuen Nissan Z (2022) auf unserer ersten Testfahrt in Los Angeles vorbeikommen, sprechen alle über den roten Flitzer – selten hat ein Auto so viel Aufmerksamkeit erregt wie das handliche Sportcoupé, das in diesem Frühjahr schon ab 40.000 US-Dollar (rund 39.500 Euro, Stand: August 2022) auf den US-Markt gekommen ist. In Deutschland hat er leider keine Chance mehr, weil er nicht den CO2-Vorgaben aus Brüssel entspricht. Dabei hätten die Japaner:innen einen Stimmungsmacher wie den Z doch so nötig. Denn abgesehen vom mittlerweile fast schon museumsreifen GT-R, der mitterweile auch nicht mehr bestellt werden kann, bietet der europäische Arm der japanischen Renault-Schwester nichts derart Aufregendes. Dabei wissen sie doch schon seit 1969, wie es geht. Denn damals haben sie als Antwort auf Mustang und Corvette noch unter dem Namen Datsun die Fairlady Z aufgelegt und damit das erste Kapitel eines PS-Märchens geschrieben, das nun schon über 50 Jahre und sieben Generationen währt – und nun zumindest daheim in Japan sowie in den USA seine Fortsetzung findet. Und was für eine. Denn geschickt mit ein paar schnellen Strichen mit dem Ur-Modell verlinkt und trotzdem mit klaren Linien und vor allem mit messerscharfen LED-Signaturen, sieht der neue Nissan Z (2022) nicht nur grandios aus und stiehlt selbst im Supercar-Paradies Los Angeles all den eiligen Eitelkeiten die Schau, sondern er fährt auch so. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Nissan Juke Hybrid (2022) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Nissan Z (2022)
Der neue Nissan Z (2022) ist nach den Regeln der alten Schule mit einem starken Motor im langen Bug und großen angetriebenen Rädern im Heck konzipiert. Er ist kurz und knackig dimensioniert, straff abgestimmt und direkt ausgelegt. Auf unserer ersten Testfahrt fremdelt das Coupé ein wenig mit dem Stadtverkehr, weil die breiten Fugen im schartigen Beton bisweilen hart ins Steißbein durchschlagen und die Übersicht nicht eben die beste ist. Und es gibt auch geschicktere Autos zum Einkaufen, als ein Coupé mit hoher Ladekante und offener Gepäckwanne, in der spätestens nach zwei Kurven und einem Ampelsprint die Einzelteile herumkullern. Doch erstens ist die stetige Bewunderung der anderen Verkehrsteilnehmenden ein schöner Trost, genau wie die verdutzten Gesichter all jener, die an der Kreuzung nach dem Kavalierstart hinter dem neuen Nissan Z (2022) zurückbleiben – bei einem Sprintwert von kaum mehr als vier Sekunden sind das einige. Und zweitens locken hinter Los Angeles ja die Hollywood Hills, wo schließlich andere Qualitäten zählen.
Neuer Nissan Z (2022) mit straffem Fahrwerk
Zum Beispiel die des V6-Biturbo, den sich der Hersteller für den neuen Nissan Z (2022) von der noblen Schwester Infiniti ausgeliehen hat. Wie auch beim letzten Z, holt er aus drei Litern Hubraum mittlerweile stolze 400 PS (294 kW) und geht mit bis zu 475 Newtonmetern so geschickt zu Werke, dass einem selbst die etwas gemächliche Neunstufen-Automatik während der ersten Testfahrt nicht den Spaß verderben kann. Zudem steht auch ein manuelles Sechsgang-Getriebe zu Wahl. Lustvoll brüllt der Motor auf und dreht freudig hoch. Langsamere Verkehrsteilnehmende verschwinden mit einem Gasstoß im Rückspiegel, während sich der messerscharfe Nissan Meile für Meile ein dickes Stück vom Fahrspaß-Kuchen abschneidet. Denn plötzlich erfreut man sich an der Härte des Fahrwerks und die Lenkung kann gar nicht mehr straff genug sein, wenn es mit dem neuen Z durch den Topanga-Canyon geht oder über den legendären Mullholland-Drive. Schade nur, dass dies ein ziemlich seltenes Vergnügen bleiben wird und der Preis dafür ziemlich hoch ist, selbst wenn das Auto selbst das Zeug zum Schnäppchen hat. Denn zu den 40.000 Dollar kommt immer noch das Geld und die Zeit für den Flug in die USA. Es ist nämlich leider nicht zu erwarten, dass Nissan nochmal umdenkt und den neuen Nissan Z (2022) nach Europa bringt.
Auch interessant:
Quelle: Autozeitung