Der neue Lexus NX 450h+ (2021) rollt zum Jahreswechsel zu den Kund:innen. Auf erste Testfahrt checken wir, was der erste Plug-in-Hybrid der Japaner:innen der Konkurrenz entgegenzustellen hat.
Anfang 2022 beginnen die Japaner:innen mit der Auslieferung des der zweiten Generation NX, der uns als neuer Lexus NX 450h+ (2021) für eine erste Testfahrt bereitsteht. Der noble Geländewagen wird der erste Plug-in-Hybrid der Marke. Es baut zwar niemand so viele Hybridautos wie Toyota und die noble Schwester Lexus., doch den Trend zur ernsthaften Elektrifizierung haben die Japaner:innen bislang weitgehend verschlafen. Zu fixiert auf die realen Verbräuche statt auf die Realität der Subventionen und zu versessen auf die Hoffnung für die Brennstoffzelle haben sie den Stecker am Auto mit erschreckender Konsequenz verweigert und sich so von der Konkurrenz links überholen lassen. Doch das soll sich nun ändern. Dabei wird immerhin nicht gekleckert, sondern geklotzt: Wer mindestens 60.300 Euro (Stand: Oktober 2021) für den neuen Lexus NX NX 450h+ (2021) ausgibt, bekommt den mit 18,1 kWh größten Akku im Segment und darf mit einem Normverbrauch knapp unter einem Liter prahlen.
Das Lexus ES Facelift (2021) im Video:
Erste Testfahrt im neuem Lexus NX 450h+ (2021)
Auf der ersten Testfahrt stellen wir fest: Den Konkurrenten wie BMW X3 oder Mercedes GLC fährt der neue Lexus NX 450h+ (2021) mit einer elektrischen Reichweite von knapp 80 Kilometern munter davon. An der Ladesäule holen sie ihn jedoch wieder ein: Weil Lexus den Strom mit gerade mal 6,6 kW zapft, gönnt sich der NX Standzeiten von bis zu 2,5 Stunden. Dafür allerdings lädt der Lexus auch während der Fahrt vergleichsweise konsequent nach, fährt so öfter und länger elektrisch als die meisten Konkurrenten und lässt beim Verbrauch keine ganz so große Lücke zwischen Theorie und Praxis. Die Batterie speist gleich zwei E-Motoren, die im stufenlosen Automatikgetriebe und an der Hinterachse installiert sind. Während die E-Maschinen einen guten Job machen, hält sich die Begeisterung für den Verbrenner in engen Grenzen: 2,5 Liter Hubraum, aber nur knapp 190 PS und 227 Newtonmeter – das zeugt von einer ausgesprochen rationalen Auslegung. Auch der Sound ist nicht gerade dazu angetan, bei Fahrer:innen jene Lust und Leidenschaft zu wecken, die eine Systemleistung von immerhin 309 PS, das schnittige Design und das für japanische Verhältnisse vergleichsweise bestimmte Fahrwerk erwarten lassen. Dann doch lieber gleich elektrisch dahin surren und bei Geschwindigkeiten bis 135 km/h die Ruhe genießen. Zumal der neue Lexus NX 450h+ (2021) mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h gegen die Konkurrenz ohnehin keine Chance hat.
Moderner Innenraum im neuen Lexus NX 450h+ (2021)
Der neue Lexus NX 450h+ (2021) ist technisch eng mit dem Toyota RAV4 verwandt und auf der gleichen Plattform aufgebaut. Nun macht er sieben Jahre und allein in Europa 170.000 Exemplare nach seinem Start über den Antrieb hinaus einen deutlichen Sprung auf dem Zeitstrahl: Das Design wirkt frisch und sportlich, innen gibt es ein neues Cockpit mit weniger Schaltern und größeren Displays anstelle analoger Anzeigen sowie endlich einem Touchscreen. Weil der Konkurrent von BMW X3 und Audi Q5 in Länge und Breite um jeweils zwei, im Radstand sogar um drei Zentimeter wächst, versprechen die Japaner:innen obendrein ein bisschen mehr Platz auf allen Sitzen sowie 500 Liter Kofferraum. Außerdem gibt es fortschrittliche Assistenzsysteme: Der Notbremsassistent erkennt mehr Gefahren, die Abstandsregelung reagiert auf erster Testfahrt feinfühliger mit einem erweiterten Verantwortungsbereich und über den Kreuzungsverkehr wacht nun ein weiterer Schutzengel. Und ein bisschen japanische Design- und Wohnkultur gibt es mit dem neuen Lexus NX 450h+ (2021) auch – bis hin zu den Türen, die jetzt auf Knopfdruck aufgleiten wie die papiernen Trennwände in den traditionellen Bungalows der Tokioter High Society.
Unser Fazit
Zwar findet die japanische Marke mit dem neuen Lexus NX 450h+ (2021) jetzt endlich Anschluss an den Geist der neuen Zeit, doch während die Toyota-Tochter endlich ankommt im hier und heute, wagen die Konkurrenten bereits den Aufbruch – und fahren Lexus mit Autos wie dem rein elektrischen Mercedes EQC, dem Audi Q4 e-tron oder dem iX3 doch wieder davon. Aber nicht mehr lange, sagen die Japaner:innen und wollen schon 2022 ebenfalls einen designierten Stromer an die Ladesäule stellen.
Quelle: Autozeitung