Wenn Marder im Auto wildern, kann es teils schlimme Schäden zur Folge haben – im schlimmsten Falle gibt der Motor den Geist auf. Mit unseren Marderschutz-Tipps zur Marderabwehr können Autofahrer:innen Schäden durch Marderbisse vorbeugen!
Wenn Marder im Motorraum Kabel, Schläuche und Gummiteile zerbeißen, kann das schwere Folgen nach sich ziehen. Vor allem, wenn sie den Geruch eines Rivalen in ihrem Revier wittern, reagieren sie häufig besonders aggressiv und geraten in einen regelrechten „Beißwahn“. Die Tiere sind das ganze Jahr über aktiv, vor allem aber zur Paarungszeit im Frühjahr und im Herbst, wenn sie auf der Suche nach Schlaf- und Ruheplätzen durch die Gegend streifen. In beiden Fällen gehören Motorräume zu ihren beliebtesten Zufluchtsorten. Am häufigsten verursachen sie mit Bissen in Gummi- und Kunststoffteile wie Zündkabel, Kühlwasser- und Scheibenwasser- sowie Kunststoffschläuche, Faltenbälge an Antriebswellen oder Lenkung, Stromleitungen und deren Isolierung sowie Dämmmatten erhebliche Schäden. In Folge entstehen nicht selten Schäden, die hohe Reparaturkosten nach sich ziehen. Angeknabberte Zündkabel können etwa dazu führen, dass der Motor nicht mehr anspringt. Auch Schäden am Katalysator sind möglich. Zudem können Bisse an Gummimanschetten Schäden am Antrieb und den Achsen nach sich ziehen – auch die Lenkung kann so in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass der Motor wegen durchlöcherter Kühlwasserschläuche überhitzt. Und: Auch das Nistmaterial, das Marder unter der Motorhaube ansammeln, kann zur Gefahr werden: Laub, Äste, Altpapier und Co. können Feuer fangen, wenn die Temperaturen unter der Haube bei laufendem Motor ansteigen. Die AUTO ZEITUNG gibt Tipps zum Marderschutz, erklärt, welche Mittel, auch „Marderschreck“ genannt, sich zur Marderabwehr eignen und gibt Auskunft darüber, was die Versicherung im Ernstfall zahlt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Tipps gegen Marder im Video:
Marderabwehr/Marderschutz: So einen Marderbiss erkennen
Wenn es zu spät für die Marderabwehr ist, da bereits eines der Tiere zugeschlagen hat, ist das für Autofahrer:innen oft nur schwer auf den ersten Blick zu erkennen. Wer genau hinsieht, kann vielleicht Pfotenabdrücke auf der Karosserie oder Kratz- und Bissspuren sowie Haare in der Nähe von besonders von Marderbiss gefährdeten Bauteilen erkennen. Hat ein Tier die Kühlwasserschläuche mit seinen Bissen beschädigt, können Fahrzeugbesitzer:innen das bei laufendem Motor überprüfen: Wenn Kühlwasser heraustropft oder sich sogar ein feiner Strahl bildet, ist das meist ein sicherer Hinweis darauf, dass ein Marder sein Unwesen im Motorraum getrieben hat. In diesem Fall sollte das betroffene Auto auf keinen Fall bewegt werden, da sonst der Motor zu überhitzen droht. Darüber hinaus kann auch ein unruhiger, ruckelnder Motorlauf ein erstes Anzeichen für einen Marderbiss sein. Im schlimmsten Fall springt der Wagen gar nicht erst an.
Produkte zur Marderanwehr:
Diese Methoden bieten den besten Marderschutz fürs Auto
Wer sein Auto vor Schäden durch Marderbisse schützen will, hat mehrere Möglichkeiten zur Marderabwehr. Zunächst einmal gilt: Wer die Möglichkeit hat, sollte sein Fahrzeug in der Garage parken oder sein Carport mit einem kleinen Weidezaun sichern. Für alle anderen Autofahrer:innen gibt es im Zubehörhandel diverse Produkte, häufig als „Marderschreck“ bezeichnet, die einen Marderschutz versprechen. Zum einen haben sich laut ADAC spezielle Elektroschockgeräte, bei denen an verschiedenen Stellen des Motorraums Elektroden angebracht werden, bei der Marderabwehr bewährt. Die Geräte geben leichte, für die Tiere ungefährliche, elektrische Schläge an den unerwünschten Besucher ab, ähnlich wie ein Weidezaun auf einer Kuhwiese. Darüber hinaus gibt es Ultraschallgeräte, die Marder mit Tönen wechselnder Frequenz im Ultraschallbereich verjagen sollen. Während diese Geräusche von Menschen gar nicht wahrgenommen werden, sind sie für die empfindlichen Ohren von Mardern besonders unangenehm. Eine weitere effektive Methode zum Marderschutz und zur Abwehr der Folgeschäden durch Bisse ist die komplette Verschalung des Motors. Dann sind sämtliche Zündkabel und Leitungen unter einer Abdeckung verborgen und Marder finden hier keinen Zugang mehr. Entsprechende Abschottungen bieten viele Hersteller als Sonderausstattung an, es gibt sie aber auch zum Nachrüsten für viele Modelle. Wenn bereits ein Marder im Motorraum gewütet hat, empfiehlt der ADAC zudem eine fachgerechte Motorwäsche als allererste Maßnahme. Dabei werden die Duftspuren der Tiere entfernt, auf die weitere Artgenossen sonst besonders aggressiv reagieren. Wie effektiv bekannte Hausmittel wie Toilettensteine, Mottenkugeln, spezielle Sprays, Pasten sowie Hunde- und Katzenhaare tatsächlich sind, ist hingegen nicht bewiesen. Dasselbe gilt für den Drahtzaun unter dem Auto: Marder werden damit nicht unbedingt vom Auto ferngehalten – sie suchen sich im Zweifel einfach einen anderen Weg.
Was zahlt die Versicherung?
Eine Vollkaskoversicherung schützt Autofahrer:innen in jedem Fall bei Schäden durch Marderbisse. Was genau eine Teilkaskoversicherung übernimmt, hängt hingegen immer vom jeweiligen Tarif ab. Häufig sind nämlich nur direkte Marderschäden abgedeckt, sodass nur für die vom Tier beschädigten Teile gezahlt wird. Andere Tarife decken aber auch die Folgeschäden ab. Heißt: Die Versicherung zahlt auch dann, wenn zerbissene Kabel oder Schläuche zu Motor-, Antriebs- oder Achsgelenkschäden führen. Mehr zum Thema: Kfz-Versicherung wechseln
Quelle: Autozeitung