Die koreanische Automarke Kia hat ehrgeizige Pläne: Bis 2027 soll es 14 reine Elektroautos im Portfolio geben. Dabei könnte der Kia EV3 ab 2024 die elektrische Kompaktklasse herausfordern. Wir schätzen den Preis und die Reichweite ein.
Preis: Kia EV3 (2024) ab rund 40.000 Euro?
Kia arbeitet konsequent an der Elektrifizierung seiner Produktpalette. So steckt hinter dem Mitte Oktober 2023 vorgestellten Kia Concept EV3 ein kompaktes Elektro-SUV, das – etwas kleiner als der Kia Niro EV – gegen Modelle wie den künftigen ID.3 X antreten könnte. Da uns entsprechende Prototypen (siehe Absatz zum Exterieur) bereits vor die Kamera gefahren sind, ist mit einem recht zeitigen Marktstart zu rechnen – wir tippen auf 2024. Preislich ist zu dem Neuling zwar noch wenig bekannt, doch müsste er schon die 40.000 Euro unterbieten, um in der preissensiblen Kompaktklasse eine ernsthafte Konkurrenz darstellen zu können.
Bis 2027 möchte der Autobauer 14 Elektroautos auf den Markt bringen. Passend dazu hat Kia bereits 2021 von EV1 bis EV9 eine Vielzahl an Modellnamen beim europäischen Patentamt schützen lassen. Davon schon vorgestellt (in chronologischer Reihenfolge): der EV6 (sportlicher Mittelklasse-Crossover), der EV9 (Oberklasse-SUV) und zuletzt der EV5 (Mittelklasse-SUV). Außerdem hat Kia auch schon einen Crossover namens Kia Concept EV4 präsentiert, der wie ein geschrumpfter und flacher EV6 daherkommt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Kia Niro EV (2022) im Video:
Antrieb: 800-V-Bordnetz & 58- bis 77-kWh-Batterien
Die technischen Voraussetzungen für den Kia EV3 (2024) scheinen, wenngleich der Autobauer sich hier noch nicht in die Karten schauen lässt, eindeutig: Die Akkus des dezidierten Elektro-Baukastens der Marke – die E-GMP – bieten derzeit Batterie-Kapazitäten von 58 und 77,4 kWh und ein 800-V-Bordnetz, das schnelles Laden ermöglicht. Wie beim EV5 dürfte es aber eher auf eine 400-V-Spannung hinauslaufen. Die Reichweite lässt sich derzeit nur schätzen, könnte aber mit Blick auf den EV6 bei rund 500 km liegen.
Die Konkurrenten:
Exterieur: wie ein kleiner EV9
Der Kia EV3 (2024) soll – Zitat Pressemitteilung – „Technologie, den praktischen Nutzen und das Design des Kia-Flaggschiffs EV9 in kompakter und erschwinglicher Form“ bieten. Das ist ihm bereits optisch anzusehen, wirkt er doch in vielerlei Hinsicht wie ein geschrumpfter EV5, der sich wiederum am großen Bruder EV9 orientiert. Die Designabteilung spielte mit dem scheinbaren Gegensatz einer robust geformten Karosserie und einem dynamischen Profil. Die Kabine zeichnet eine weit nach vorn gesetzte Frontscheibe und eine lange, leicht abfallende Dachlinie aus. Interessant sind auch die asymmetrisch angeschnittenen Radkästen und das scheinbar „schwebende“ Dach. Ein jüngst gesichteter Prototyp kann jene Designmerkmale trotz der massiven Tarnung nur schwer verbergen. Das Serienmodell dürfte sich folglich stark an der Studie Concept EV3 orientieren.
Interieur: aufgeräumt und digital

Der Innenraum des Kia EV3 (2024) präsentiert sich im Sinne der Zeit extrem reduziert und aufgeräumt. Auffallend ist das große Display auf dem horizontal ausgerichteten und zurückgezogenen Armaturenträger, das achteckige Lenkrad mit nur einer Querspange und die massive Armlehne, die Fahrer- und Beifahrersitz voneinander trennt. Minitische, die sich in Länge, Position und Winkel variieren lassen, flankieren die Sitzgelegenheiten und bieten die vier Modi Konzentration, Geselligkeit, Erfrischung und Verwendung. Als flexibel erweist sich die Rücksitzbank, die sich hochklappen lassen soll. Das Prinzip erinnert an den Honda Jazz.
Unser Fazit
Wenn man bedenkt, wo Kia noch Anfang der 00er-Jahre stand, ist die Entwicklung der Marke in jeglicher Hinsicht bemerkenswert. Technisch wie optisch dürften dem EV3 beste Voraussetzung in die Wiege gelegt sein, sich in der Kompaktklasse zu behaupten. Nun kommt es nur noch auf den Preis an.
Quelle: Autozeitung