Fehlende Fahrzeugchassis, also die Basisfahrzeuge von Wohnmobilen, schränken die Produktion ein oder bringen sie sogar teilweise zum Erliegen, nicht lieferbare Bauteile und Komponenten wie Fenster, Türrahmen, Toiletten oder Kühlschränke verhindern die Auslieferung. Tausende von Reisemobilen stehen derzeit unfertig bei den Herstellern auf Halde, weil oft nur ein einziges wichtiges Teil fehlt.
Entsprechend dehnen sich Lieferfristen auf ein Jahr und mehr aus. Und in der Zwischenzeit treibt die Inflation zudem die Preise in die Höhe, denn die Preissteigerungen bei den Materialkosten geben die Hersteller an die Kunden weiter.
Zulassungszahlen sind eingebrochen
Die Zulassungszahlen belegen diese Entwicklung. So fuhren die Reisemobile mit über 81.420 Neuanmeldungen im vergangenen Jahr zwar noch einmal den elften Allzeit-Rekord in Folge ein, brachen im ersten Halbjahr 2022 allerdings um satte 12 Prozent ein.
Die Wohnwagen verzeichneten 2021 ein Minus von 15,2 Prozent (24.718 Einheiten) und erholten sich dafür in den ersten sechs Monaten (9,0 Prozent Plus) ein bisschen, weil das Chassis-Thema hier keine große Rolle spielt.
Neue Basisfahrzeuge
Da beim Marktführer Fiat Ducato die Lieferschwierigkeiten am größten sind, profitieren andere Basis-Fahrzeuge wie der Ford Transit. Er taucht entweder wie bei Knaus-Tabbert völlig neu im Modellprogramm auf oder hat wie bei Eura, Bürstner oder Dethleffs seine Position stark ausgebaut.
Mercedes ist bereits seit einigen Jahren mit dem Sprinter erfolgreich und will mit dem Citan-Nachfolger T-Klasse auf Kangoo-Basis verstärkt im Bereich der Mini-Camper mitmischen.
Hobby hat einen Kastenwagen auf VW Crafter-Basis angekündigt, und Knaus-Tabbert überrascht mit einem kompakten Teilintegrierten auf T6.1-Basis, der als Tourer Van unter dem Knaus-Label und als X-Cursion bei der Einsteigermarke Weinsberg angeboten wird. Und mit dem Knaus Tourer CUV, ein T6.1-Van mit Hubdach über die gesamte Fahrzeuglänge ist ein interessantes neues Dachkonzept zu sehen
Innovationen in allen Größenklassen
Da die kompakten Fahrzeuge vom kleinen Camper bis zum ausgebauten Kastenwagen nach wie vor mit Abstand am stärksten nachgefragt werden, dürfte der Neuheiten-Reigen in diesem Segment sicherlich am vielfältigsten ausfallen. Aber auch bei den größeren Reisemobilen tut sich was.
Als Highlight sticht der Bürstner Lyseo Gallery heraus, ein 6,90 Meter langer Teilintegrierter mit einem aufblasbaren Alkoven – eine Weltneuheit. Bei den integrierten Modellen gibt es eine Premieren-Feier am Niesmann-Stand: In der nunmehr sechsten Generation fährt der Flair auf Iveco-Basis, ein Klassiker in der Liner-Klasse bis 9,20 Meter, in sein 30-jähriges Jubiläumsjahr.
Auch die Erwin-Hymer-Gruppe ist nach zwei Jahren Abwesenheit mit Schwergewichten wie Hymer, Dethleffs, Bürstner, LMC, Laika und Niesmann wieder mit von der Partie.
Öffnungszeiten und Preise
Der Caravan-Salon Düsseldorf ist vom 24. August bis zum 4. September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ticketpreise betragen werktags 16 und am Wochenende 18 Euro, für Kinder entsprechend 6 und 8 Euro, ein Nachmittagsticket (ab 14 Uhr) gibt es für 10 Euro. Buchbar sind die Eintrittskarten online unter www.caravan-salon.de.
Der Parkplatz P1 wird wieder zu einem riesigen Wohnmobil-Stellplatz für mehr als 3.500 Fahrzeuge.
Quelle: T-Online