Mitte September 2021 setzt sich der Anstieg von Benzinpreis und Dieselpreis fort. Der Preis für E10-Benzin hat ein Achtjahreshoch erreicht. Autofahrer:innen müssen also auch weiterhin mit Benzin- und Dieselpreisen auf hohem Niveau rechnen. Aber: Es gibt simple Tricks, um billiger zu tanken.
Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis im September 2021
Autofahrer:innen müssen sich Mitte September 2021 weiterhin auf einen steigenden Benzinpreis sowie Dieselpreis einstellen. Der Preis für einen Liter Super E10 lag im bundesweiten Mittel bei 1,573 Euro, das sind 0,7 Cent mehr als eine Woche zuvor, wie der ADAC meldet. Der Dieselpreis hat die Marke von 1,40 Euro überstiegen: Im Schnitt musste man Mitte September 2021 für einen Liter Diesel 1,420 Euro zahlen und damit 2,2 Cent mehr als in der Vorwoche. Auch der Ölpreis bleibt anhaltend hoch. Ein Barrel der Sorte Brent kostet derzeit etwa 76 US-Dollar. Wie die ADAC mitteilte, hat der Benzinpreis in Deutschland ein Achtjahreshoch erreicht. Am 19. September 2021 lag der Preis für E10 im bundesweiten Tagesdurchschnitt bei 1,577 Euro pro Liter. So hoch war der Kraftstoffpreis zuletzt 2013. Diesel-Fahrer:innen mussten am 19. September mit einem Diesel-Literpreis von 1,422 Euro ein Dreijahreshoch hinnehmen. Nach einer Zeit sehr tiefer Preise im Zuge der Corona-Krise ist Treibstoff seit November 2020 fast kontinuierlich teurer geworden. Seit dem Frühjahr 2021 hatte sich der Anstieg allerdings vorübergehend verlangsamt. Momentan sei der Preistreiber der Ölpreis, so der ADAC. Der Spielraum für Preissenkungen an den Zapfsäulen ist somit Mitte September 2021 nur sehr gering. Mehr zum Thema: Einheitliche Kraftstoff-Kennzeichnung in der EU
So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen (Video):
Tipps & Tricks: So günstig tanken
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Ungeachtet der Preisentwicklungen an den Tankstellen empfiehlt der ADAC Fahrer:innen von Benzin-Autos nach Möglichkeit auf Super E10 umzusteigen. Das zahlt sich laut den Expert:innen gleich doppelt aus: Wenn alle Pkw, die E10 technisch vertragen, auch damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Und auch finanziell lohnt sich E10 für die Autofahrer:innen. So kostet ein Liter Benzin mit dem bis zu zehnprozentigen Bio-Ethanol-Anteil im Schnitt fünf Cent weniger als Superbenzin, das bis zu fünf Prozent Bio-Ethanol enthält. Der deutliche Preisanstieg beim Tanken zum Jahreswechsel aufgrund der neuen CO2-Abgabe könne damit zu einem Gutteil aufgefangen werden.
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Der ADAC betont, dass Autofahrer:innen Einfluss auf die Spritpreise haben können und billig(er) tanken können, wenn sie sich denn preisbewusst verhielten. Deswegen empfiehlt der Automobilclub, vor dem Tanken die Preise zu vergleichen – etwa durch entsprechende Tank-Apps – und die günstigste Tankstelle anzusteuern. Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, um günstig tanken zu können: Aktuelle Auswertungen des ADAC zeigen, dass Tanken in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr am günstigsten ist. Wer am Wochenende sparen möchte, sollte möglichst in den späten Nachmittagsstunden oder am Abend die Zapfsäule benutzen. Zwischen 18 und 22 Uhr sei der Benzinpreis und der Dieselpreis im Schnitt am günstigsten. Kartellamtschef Andreas Mundt rät zu Preisvergleichen bei den günstigsten Tankstellen mithilfe der Daten, die die Behörde seit Ende 2013 von rund 14.750 Tankstellen in Deutschland erhebt. Sie können über Tank-Apps oder Internet-Portale die aktuellen Preise abgerufen werden. „Auswählen und gezielt tanken spart Geld und erhöht den Wettbewerbsdruck auf die Mineralölunternehmen“, sagte Mundt. Dabei ermittelte der ADAC ebenfalls große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Ob die Länder in einer ähnlichen Region liegen spielt dabei keine Rolle.
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Der ADAC empfiehlt, vor längeren Autobahnreisen schon am Abfahrtsort zu tanken. Autofahrer:innen könnten demnach billiger tanken sparen: Nach einer 50-Liter-Tankfüllung verbleiben beim günstigeren Benzinpreis im Schnitt 10,70 Euro mehr im Geldbeutel, beim Dieselpreis sogar 11,90 Euro. An Tankstellen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten befinden, liegen die Kraftstoffpreise der Preisanalyse zufolge immer noch gut zwei Cent höher als im restlichen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Für Autofahrer:innen, die während einer Autobahnreise tanken müssen oder wollen, können die oft nur weniger Hundert Meter neben der Ausfahrt liegenden Autohöfen daher eine preisgünstige Alternative sein. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen fallen dem ADAC zufolge dabei eher gering aus und auch die Differenz zwischen Tankstellen im Autobahnnetz und denen im übrigen Straßennetz ist an allen Wochentagen ähnlich.
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Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt einen durchschnittlich rund 20 Cent teureren Benzinpreis oder Dieselpreis, wie eine deutschlandweite Preisanalyse des ADAC zeigt. Super E10 ist dabei an Autobahnen im Mittel um 21,4 Cent teurer als im übrigen Straßennetz, für Diesel wird durchschnittlich 23,8 Cent mehr berechnet. Gründe dafür sind unter anderem, dass Autobahntankstellen in der Regel an 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein müssen. Tankstellen jenseits der Autobahn dürfen hingegen schließen, wenn wenig los ist – was Kosten spart.
So setzt sich der Benzin- und Dieselpreis zusammen
Steuern machen beim aktuellen Benzinpreis und Dieselpreis den größten Anteil aus. So werden je Liter Benzin festgeschriebene 65,45 Cent Mineralölsteuer fällig, für Diesel beträgt die Steuer 47,04 Cent. Wurden Benzin und Diesel bis Mitte der 1980er-Jahre noch nahezu gleich besteuert, stieg danach die Abgabe auf Benzin deutlich stärker. Die Subventionierung von Diesel kam ursprünglich vor allem dem Transportgewerbe zugute, das aus wirtschaftlichen Gründen weniger stark besteuert werden sollte. Zu dieser Zeit spielten Dieselautos noch keine große Rolle. Zum Spritpreis addieren sich dann noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent und die Deckungskosten – der Betrag deckt die Kosten und die Gewinne der Konzerne ab.
CO2-Abgabe auf den Benzin- und Heizölpreis (Video):
CO2-Preis erhöht Benzin- und Dieselpreis
Die Koalitionsspitzen von Union und SPD haben im September 2019 die Einführung eines CO2-Preises für den Ausstoß von Treibhausgasen beschlossen. Kabinett und Bundestag stimmten dem Gesetzentwurf zu. Das bedeutet für den Autofahrer:innen einen höheren Benzinpreis und Dieselpreis sowie für den Staatshaushalt Einnahmen in Höhe von 18,8 Milliarden Euro bis 2023. Expert:innen gehen davon aus, dass ein CO2-Preis von 35 Euro pro Tonne CO2 zum Beispiel Diesel an der Tankstelle um etwa elf Cent pro Liter verteuert, der Benzinpreis würde um nicht ganz zehn Cent ansteigen. Außerdem hat die große Koalition beschlossen, dass Benzin und Diesel ab 2021 um drei Cent teurer werden sollen, bis 2026 ist in einem zweiten Schritt die Erhöhung der Kraftstoffpreise um neun bis 15 Cent vorgesehen.
Quelle: Autozeitung