Der deutsche Pkw-Markt ist im April um 13 Prozent gewachsen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, wurden 202.900 Pkw neu zugelassen. Die ausländischen Hersteller erreichten einen Marktanteil von 38 Prozent. In den ersten vier Monaten lag das Zulassungsplus bei 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK): „Die Neuzulassungen entwickeln sich im Vergleich zum Vorjahr positiv. Auch für das gesamte zweite Quartal erwarten wir ein deutliches Plus. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spitzenwerte der Vorkrisenjahre noch lange nicht erreicht sind.
Zudem spiegeln die Neuzulassungen eher die verbesserte Lieferfähigkeit als die tatsächliche Marktlage wider. Die derzeit niedrigen Auftragseingänge deuten auf eine nachlassende Kauflust der Kunden hin. Auswirkungen auf die Neuzulassungen könnten wir in der zweiten Jahreshälfte spüren.“
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Im April 2023 wurden 29.700 reine Elektroautos neu zugelassen, ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten vier Monaten 2023 stieg die Zahl der neu zugelassenen reinen Elektro-Pkw um 18 Prozent auf knapp 124.400 Einheiten. Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden gingen nach dem Auslaufen der Förderung durch den Umweltbonus deutlich zurück.
In den ersten vier Monaten 2023 wurden 49.300 Plug-in-Fahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einem Minus von 45 Prozent. Der Anteil der neu zugelassenen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb lag mit 44 Prozent knapp unter dem Vorjahreswert (44,5 Prozent). Der Dieselanteil lag bei 19 Prozent, der Benzinanteil bei 37 Prozent.
Fast alle deutschen Marken konnten im April zulegen. Porsche legte um 32,3 Prozent zu, Mercedes um 27,4 Prozent, Audi plus 24,5, VW plus 23,7, Opel plus 21,9 und Smart plus 18,5 Prozent. Auch BMW (plus 4,4 %) schloss den Zulassungsmonat mit einer positiven Bilanz ab. Lediglich Ford (-18,6 %) musste einen Rückgang der Neuzulassungen hinnehmen. Den größten Anteil an den Neuzulassungen hat nach wie vor VW mit 18,2 Prozent.

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Tesla erreichte mit plus 272,3 Prozent den höchsten prozentualen Zuwachs bei den Importmarken, der Anteil dieser Marke an den Neuzulassungen betrug 1,2 Prozent. Deutliche Zuwächse von über 100 Prozent (aber teilweise im niedrigen Gesamtbereich) gab es auch bei Lotus (plus 184,6 %), Rolls-Royce (plus 176,9) und Alfa Romeo (plus 163,0 %/0,3 %).
Die Importmarken Dacia (+54,4 %) und Seat (+52,6 %) legten ebenfalls deutlich zu. Die weiteren Zuwächse reichten von +0,6% bei Subaru bis +35,3% bei Mazda. Stärkste Importmarke war Skoda (+32,5 Prozent) mit einem Neuzulassungsanteil von 5,9 Prozent.
Das Wachstum des Gesamtmarktes ist vor allem auf die starke Entwicklung der gewerblichen Zulassungen zurückzuführen, die im April um 18 Prozent zulegten. Der Privatmarkt lag mit plus 3 Prozent nur leicht über dem Vorjahresniveau. Der Anteil der privaten Zulassungen am Gesamtmarkt sank im April von 36 auf 33 Prozent.
„Die Situation bei den Neuzulassungen hat sich im Vergleich zum März nicht wesentlich verändert“, sagt Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. „Das Plus wird nach wie vor im Wesentlichen vom Abbau der Lieferrückstände getragen. Der Privatmarkt stagniert insbesondere bei den Auftragseingängen.“
Das Gebrauchtwagengeschäft zeigte im April weiterhin nur leichte Zuwächse. So stieg die Zahl der Besitzumschreibungen um 3,3 Prozent auf rund 456.000 Einheiten. Im bisherigen Jahresverlauf wechselten rund 1,96 Millionen Pkw den Halter, 2,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: Motor1