Gute Worte, schlechte Worte. Auch in den USA wird man immer kritischer hinsichtlich gewisser Bezeichnungen in der eigenen Sprache. Jetzt traf es die über die Grenzen Amerikas hinaus bekannte Wurst auf Rädern, das Wienermobile. Denn obwohl es dort um Wiener Würstchen geht, ist „Wiener“ in den USA auch die landläufige Bezeichnung für, nunja, Penis.
Die Zeiten ändern sich. Auch wenn das kultige Oscar Mayer Wienermobil keine offensichtlichen optischen Veränderungen aufweist, ist es technisch gesehen nicht länger das Wienermobile. Zum ersten Mal, seit der rollende Hotdog 1936 auf die Straße kam, trägt es jetzt einen neuen Namen. Leute, sagt Hallo zum Frankmobile.
Warum die plötzliche Namensänderung nach fast einem Jahrhundert, in dem der Würstchenwagen durch die Welt rollte? Laut der offiziellen Pressemitteilung der Muttergesellschaft von Oscar Mayer, Kraft Heinz, fällt die Umbenennung des Frankmobile mit einer neuen Rezeptur für die 100-prozentigen Beef Franks, der offiziellen Bezeichnung für die Hot Dogs des Unternehmens, zusammen. Aus diesem Anlass werden die Mitarbeiter des Wienermobils Gutscheine für kostenlose Hot Dogs an alle Personen verteilen, die Frank heißen, wenn die bizarren Fahrzeuge auf ihre jährliche Tour gehen.

„Das Wienermobile ist eine geliebte amerikanische Ikone, die seit fast 100 Jahren ein Lächeln auf die Lippen zaubert und das Verlangen nach unseren köstlichen Würstchen steigert“, so Stephanie Vance, Associate Brand Manager bei Oscar Mayer. „Diesen Sommer ist es an der Zeit, einen weiteren Fan-Favoriten hervorzuheben: unsere köstlichen 100 Prozent Beef Franks.“
Der Elefant im Raum ist natürlich ein phallusförmiges Fahrzeug namens Wiener, das im ganzen Land herumfährt und oft Veranstaltungen mit Familienbezug besucht. Das ist natürlich alles nur ein Spaß, und wer den großen Hotdog einmal gesehen hat, vergisst das Erlebnis in der Regel nie.
Oscar Mayer erwähnt offiziell keine anderen Beweggründe für die Namensänderung als die Verbindung zu seinen 100-prozentigen Beef Franks. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass sich die Zeiten ändern, im Guten wie im Schlechten.
Die Namensänderung macht auch vor dem Frankmobile nicht halt. Die kleinen Würstchenpfeifen, die das Personal oft verteilt, heißen jetzt Frank Whistles, und was das Personal angeht, so sind sie nicht mehr als Hotdoggers bekannt. Künftig heißen sie Frankfurters, was Fans der Rocky Horror Picture Show freuen dürfte.
Oscar Mayer unterhält eine Flotte von Frankmobilen, die von Frankfurters (oft Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen) betrieben werden, die ein Jahr lang als Botschafter des Unternehmens arbeiten. Es ist ziemlich schwierig, ein Frankfurter zu werden, denn aus etwa 7.000 Bewerbern werden 12 Personen ausgewählt.
(Anmerkung der deutschen Redaktion: Frankfurter und Wiener hätten wir ausreichend im Angebot. Ob sich die Einwohner der österreichischen Hauptstadt nun diskriminiert fühlen? Spaß beiseite …)
Es bleibt abzuwarten, ob die Namensänderung Bestand hat oder nicht. In Anbetracht der Tatsache, dass die Marke Wienermoblie seit 87 Jahren existiert, vermuten wir, dass sie noch jahrelang als inoffizieller Name weiterbestehen wird.
Quelle: Motor1