Mit 218.959 Neuzulassungen wuchs der Pkw-Markt im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat nur moderat. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 4,9 Prozent mehr Pkw zugelassen. Allerdings hatte der Oktober dieses Jahr einen Arbeitstag mehr als 2022.
Bereinigt um die Anzahl der Arbeitstage ergäbe sich nahezu keine Veränderung zum Vorjahrsmonat (-0,1 Prozent). Insgesamt wurden zwischen Januar und Oktober dieses Jahres 2.357.025 Pkw neu zugelassen, was einem Plus von 13,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen gingen im Oktober insgesamt spürbar zurück. Dies ist vor allem durch den Einbruch bei den Zulassungen von Plug-in-Hybriden bedingt, die seit Anfang des Jahres nicht mehr mit dem Umweltbonus gefördert werden. Mit 16.361 Fahrzeugen wurden im Oktober 2023 daher 49 Prozent weniger Plug-in-Hybride zugelassen als im Vorjahresmonat.
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Seit Anfang September fällt die Förderung auch für gewerblich zugelassene rein batterieelektrische Pkw (BEV) weg. Anders als in den Monaten bis August stiegen die BEV-Zulassungen daher im Oktober nur noch minimal an, nämlich um 4,3 Prozent. Insgesamt verzeichneten die BEV seit Jahresbeginn gleichwohl einen Zuwachs von 37,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil von BEV lag im Oktober bei 17,1 Prozent, der von Plug-In-Hybriden bei 7,5 Prozent.
Bei den gewerblichen Neuzulassungen zeigte sich ein leichter Anstieg um 3,9 Prozent. Stärker fiel das Wachstum bei den Privatzulassungen aus, die im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,7 Prozent zugenommen haben. Im Oktober erreichten die Privatkunden damit einen Anteil am Gesamtmarkt von 36,1 Prozent (Vorjahresmonat: 35,4 Prozent).

Mit einem Neuzulassungsanteil von 28,6 Prozent bildeten die SUVs erneut das stärkste Segment
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), sagte: „Trotz der stabilen Entwicklung der Pkw-Neuzulassungen im Oktober sind wir besorgt, dass der deutsche Markt weiter deutlich unter seinem langjährigen Durchschnittsniveau bleibt. Der zurückliegende Monat war der drittschlechteste Oktober der vergangenen 20 Jahre.
Leider schwächeln seit September auch die Elektro-Zulassungen, die bisher am meisten für Dynamik gesorgt hatten. Die enttäuschenden Zulassungszahlen sind eine unmittelbare Folge der eingeschränkten und gekürzten Förderung. Ohne zukunftsweisende finanzielle Rahmenbedingungen für Elektrofahrzuge bleibt das 15-Millionen-Ziel der Bundesregierung aus heutiger Sicht unerreichbar.“
„Der Oktober bringt einen temporären herbstlichen Lichtblick bei den Neuzulassungen, eine Trendwende hingegen können wir im Automobilhandel nicht ausmachen“, sagt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. „Der leichte Anstieg bei den batterieelektrischen Pkw ist dem beginnenden Endspurt um die Umweltprämie zuzuschreiben, die ja ab dem 1. Januar 2024 reduziert wird. Die Kaufbereitschaft ist jedoch nicht sprunghaft angestiegen, die Zurückhaltung der Kunden ist nach wie vor groß.“
Das Gebrauchtwagengeschäft lief im Oktober positiv. Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent auf rund 518.300 Einheiten. Von Januar bis einschließlich Oktober wechselten etwas mehr als 5,068 Millionen Pkw die Besitzer, das waren 7,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die deutschen Marken verzeichneten gegenüber dem Oktober 2022 überwiegend gestiegene Neuzulassungszahlen. Smart verzeichnete mit 35,2 Prozent das stärkste Plus und einen Marktanteil von 0,4 Prozent. Ebenfalls zweistellig waren die Zugewinne bei Porsche (+22,9 %/1,3 %), BMW (+20,2 %/8,2 %), Audi (+19,6 %/9,4 %) und Opel (+16,2 %/5,2 %). Mini (+4,1 %/1,5 %) und Mercedes (+3,8 %/10,1 %) erreichten einstellige Zulassungssteigerungen. Rückgänge zeigten sich bei Ford (-25,7 %/4,0 %), VW (-15,4 %/15,9 %) und MAN (-13,8 %/0,0 %). VW war mit 15,9 Prozent erneut die anteilsstärkste Marke.
Unter den Importmarken mit einem Zulassungsanteil von mindestens 1,5 Prozent erreichte Citroen mit +74,1 Prozent das stärkste Zulassungsplus und einen Anteil von 1,7 Prozent. Zweistellige Steigerungen verzeichneten auch Dacia (+40,2 %/2,6 %), Fiat (+22,6 %/3,2 %), Skoda (+20,8 %/6,4 %), Kia (+16,7 %/3,0 %) und Seat (+11,9 %/4,3 %). Volvo (+6,4 %/1,6 %), Tesla (+5,3 %/1,5 %), Hyundai (+4,7 %/3,9 %) und Mazda (+0,6 %/1,6 %) erreichten einstellige Anstiege. Rückgänge gab es hingegen bei Renault (-15,0 %/2,3 %) und Toyota (-13,2 %/2,8 %).
Quelle: Motor1