Nach acht Jahren an der Spitze von McLaren zieht sich Mike Flewitt als Leiter der Straßenautoabteilung zurück. Während seiner Amtszeit bestand der Chef strikt darauf, dass Woking nicht auf den SUV-Zug aufspringt, anders als das etwa Aston Martin, Bentley, Lamborghini und sogar Ferrari machten. Das Cavallino Rampante überschreitet 2022 mit dem Purosangue die imaginäre rote Linie.
Was genau soll dann das hohe Gelände-Gefährt auf diesen neuen Bildern bedeuten? Keine Sorge, liebe Puristen, McLaren hat sein Versprechen nicht gebrochen. Dieses spektakuläre Teil kommt nämlich aus der Rennabteilung. Genauer gesagt handelt es sich um ein vollelektrisches SUV, das nächstes Jahr in der zweiten Saison der Extreme E-Serie an den Start gehen wird. Am Steuer wird Emma Gilmour sitzen, die erste weibliche Fahrerin in der noch jungen Rennserie. Ihr Teamkollege ist der amerikanische Rallyecross-Fahrer, Drifter und TV-Moderator Tanner Foust.
Die auffällige orangefarbene Lackierung stammt von Künstler und Illustrator Vic Lee und ist von Hand aufgemalt. Die Zeichnungen zeigen den Amazonas, die Wüste und den Arktischen Ozean, um zu verdeutlichen, wo sich die Extreme E-Serie im nächsten Jahr überall herumtreiben wird. Eine visuelle Anspielung auf Bruce McLaren – wie Emma Gilmour in Neuseeland geboren – ist auf dem Dach angebracht, zusammen mit McLaren Racings „Count Us In“-Schwur an der Front.
Der Geländewagen selbst hat ziemlich verheißungsvolle Spezifikationen zu bieten. Laut der offiziellen Extreme E-Website verfügen alle Fahrzeuge, die an der emissionsfreien Rennserie teilnehmen, über zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 543 PS (400 Kilowatt), die für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in viereinhalb Sekunden gut sind. Das Elektroauto ist mit einem 54-kWh-Akkupack ausgestattet und bringt 1.780 Kilogramm auf die Waage.
Wie alle anderen Autos, die in der Extreme E-Klasse antreten, ist auch McLarens hochbeiniger E-Racer unglaublich breit. Er misst irre 2,30 Meter. Um diese Zahl in ein anschauliches Verhältnis zu rücken: Eines der derzeit breitesten Serienautos, der Lamborghini Aventador SVJ, kommt ohne Spiegel auf eher Parkhaus-unfreundliche 2,09 Metern. Damit ist er sogar breiter als ein Hummer H1 oder ein Toyota Mega Cruiser.
Die Extreme-E-Meisterschaft soll am 19. und 20. Februar 2022 in Saudi-Arabien in die neue Saison starten. Es ist die erste von fünf Runden. Der endgültige Zeitplan für die weiteren Rennen wurde noch nicht bekannt gegeben.
Quelle: Motor1