Goodyear fliegt wieder zum Mond. Nachdem der Hersteller bereits für die Mondrover der Apollo-Missionen die Reifen gebaut hatte, wird das Unternehmen erneut luftlose Reifen für den Rover des Artemis-Projekts entwickeln. Das Fahrzeug selbst liefern dann Lockheed Martin und General Motors gemeinsam.
Und Goodyear arbeitet bereits an dem Reifen ohne Luft und testet unter anderem Konzepte in Mondbodenprüfständen. Das endgültige Design muss in der Lage sein, jahrelang auf der rauen, mit Kratern übersäten Oberfläche unsere Trabanten zu funktionieren. Außerdem können die Temperaturen dort von unter -250 Grad Celsius in der Nacht bis über 250 Grad Celsius am Tag schwanken.
„Alles, was wir bei der Herstellung von Reifen für die extrem schwierigen Bedingungen auf dem Mond gelernt haben, wird uns helfen, bessere luftlose Reifen auf der Erde herzustellen„, so Chris Helsel, Senior Vice President of Global Operations und Chief Technology Officer bei Goodyear.
Goodyear war bei den ersten Mondmissionen übrigens nicht nur mit Reifen am Start. Der Hersteller lieferte auch Komponenten wie den Fensterrahmen für das Kommandomodul, die Instrumententafel und die Schwimmsäcke für die Kapsel, die den Sturz in den Ozean abfangen sollten. Rover waren damals bei den Missionen Apollo 15, Apollo 16 und Apollo 17 auf dem Mond unterwegs. Sie bewegten sich nur wenige Kilometer vom Landeplatz entfernt, boten den Astronauten aber eine schnellere Möglichkeit der Erkundung.
Im Vergleich dazu soll der neue Rover von Lockheed Martin und General Motors während seines mehrjährigen Einsatzes viel weiter reisen. Lockheed beabsichtigt, dieses Fahrzeug zu kommerzialisieren, indem es den Zugang an kommerzielle Unternehmen und andere Raumfahrtbehörden verkauft, die auf dem Mond reisen wollen.
Bislang haben wir das Design von GM für das Lunar Terrain Vehicle nur in Renderings gesehen. Sie zeigen ein einfach gestaltetes Fahrzeug mit einem flachen Unterteil und einem Überrollbügel mit einem Licht darauf. Es bietet Platz für zwei Personen und eine große Ladefläche im hinteren Bereich. Der Rover soll nicht nur von Menschen gesteuert werden, sondern auch autonom arbeiten können, um Astronauten abzuholen oder dorthin zu fahren, wo Menschen das Fahrzeug benötigen.
Artemis zielt darauf ab, Menschen wieder auf den Mond zu bringen. Dies ist noch einige Jahre entfernt, denn der Plan sieht vor, mit unbemannten Tests zu beginnen und nach und nach Menschen auf die Mondoberfläche zu bringen. SpaceX entwickelt das Landegerät für dieses Vorhaben.
Quelle: Motor1