Trotz aller Trophäen und karierten Flaggen, die Ford in seiner langen Motorsport-Geschichte gesammelt hat … der Hersteller hat offiziell noch nie an der Rallye Dakar teilgenommen. Aber im nächsten Jahr wird sich das ändern, denn Ford Performance hat angekündigt, mit einem Ranger Raptor der letzten Generation in der Top-Kategorie T1+ an den Start zu gehen.
Doch ganz so einfach ist das alles nicht und man braucht Partner, um ein solch hartes Offroad-Rennen zu gewinnen. Dazu eine Menge Know-how und vielleicht auch ein bisschen Glück. Die diesjährige 45. Auflage der Dakar führte über rund 5.000 Kilometer durch die saudi-arabische Wüste. Während der zweiwöchigen Veranstaltung wurden die Teilnehmenden von sintflutartigen Regenfällen und reifenzerfetzenden Felsen geplagt.
2024 will dann Ford dabei sein und einen Ranger Raptor in der Kategorie T1+ einsetzen. Diese Kategorie gilt gemeinhin als die Spitzenklasse, in der im vergangenen Jahr Legenden wie Nasser Al-Attiyah und Sebastien Loeb um den Gesamtsieg kämpften. Und um sie zu schlagen, wird Ford einige Hilfe benötigen.
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Der erste große Partner ist Neil Woolridge Motorsport (NWM). NWM wird sich um das Design und die anfängliche Entwicklung des Ranger Raptor kümmern, ein Prozess, der von Ford bereits seit einigen Jahren andauert. Die Existenz dieses Fahrzeugs ist also kein Geheimnis, aber die direkte Beteiligung von Ford Performance ist eine große Entwicklung. Der andere Partner wird M-Sport sein, die Rennwerkstatt von Malcom Wilson, die seit mehr als 25 Jahren für die Rallye-Weltmeisterschaft von Ford verantwortlich ist.
So wie es aussieht, wird NWM weitgehend die Entwicklung des Trucks für 2024 übernehmen, während M-Sport sich um die aufwändige Logistik kümmert, die erforderlich ist, um ein Team erfolgreich durch die sich ständig verändernde Wüstenlandschaften der Dakar zu führen und zu unterstützen.
Die Teilnahme wird jedoch nur ein erster Schritt sein. Denn im Jahr 2025 werden die Dinge dann ernster. Ford wird die Erkenntnisse aus dem Jahr 2024 in einen T1+ der zweiten Generation einfließen lassen, der komplett aus dem eigenen Werk stammt.
Die Antwort auf die Frage, wie viel Vorgänger-Serien-Ranger im Ranger Raptor T1+ zu finden sein wird, lautet leider: nicht viel. Zumindest nicht im Renn-Pick-up für 2024. Da es sich um eine Prototypenklasse handelt, müssen sich die Teams – abgesehen vom 3,5-Liter-V6-Motor – nicht an der Serienausstattung orientieren.
Die Fahrer- und Beifahreraufstellung für die Rennen steht noch nicht fest. Der zweimalige Dakar-Sieger Nani Roma war an den Tests einer frühen Version des Fahrzeugs beteiligt und damals sagte M-Sport-Chef Malcolm Wilson, man habe eine „lange Liste“ von Interessenten, darunter auch Namen aus der WRC. Es bleibt also noch ein bisschen spannend, bevor es dann richtig spannend wird.
Quelle: Motor1