Als Dacia im Jahr 1999 von der Renault Group als Billig-Automarke wiederbelebt wurde, hätten wohl selbst die weitsichtigsten Propheten niemals vorhersehen können, dass der rumänische Hersteller einmal bei der „World Rally-Raid Championship“ antreten würde. Jetzt werden wir aber eines Besseren belehrt, denn 2025 will Dacia als Höhepunkt im Rennkalender sogar die Rallye Dakar in Angriff nehmen. Mit prominenter Fahrzeugbesatzung.
„Dacia und Dakar passen perfekt zusammen. Die Teilnahme bei dieser herausfordernden Rallye ist nicht nur ein Testfeld für die Robustheit der Technik von Dacia, sondern unterstreicht auch unser Engagement für eine CO2-reduzierte Mobilität. Denn unsere Rennfahrzeuge werden mit synthetischen, umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben. Dacia wird darüber hinaus, zusammen mit dem besten Team und den besten Fahrern, ein ernstzunehmender Teilnehmer bei der Rallye Dakar sein„, sagt Denis Le Vot, CEO Dacia.
In anderen Worten: Die Rallye Dakar kann auch als Beispiel für das Gleichgewicht zwischen dem Emotionalen und dem Rationalen gesehen werden. Ein Grundsatz der Marke Dacia.
Die Belastung des Materials ist durch die extremen Bedingungen über die Distanz von mehr als 5.000 Kilometer enorm und eine robuste Technik somit grundlegend notwendig. Der technische Fokus der Dacia Rallye-Prototypen mit Allradantrieb wird genauso wie bei den Straßenfahrzeugen auf das Wesentliche gelegt. Gestartet werden soll in der Kategorie T1+. Konkurrenz? In der gleichen Klasse geht beispielsweise Ford ab 2024 mit einem umgebauten Ranger Raptor der letzten Generation an den Start.
Bevor sich Dacia den Herausforderungen der Saison 2025 stellt, werden die Prototypen 2024 bei der Rallye du Maroc getestet. Dabei stützt sich der Hersteller bei diesem Projekt auf die Kompetenzen der Renault Group und auf das britische Motorsport- und Technikunternehmen Prodrive, dessen Erfahrung in der Entwicklung von Prototypen für Rally Raid-Rennen weltweit bekannt ist. Seit fast 40 Jahren ist Prodrive einer der wichtigsten Akteure im Motorsport und hat dazu beigetragen, dass Marken zahlreiche internationale Meisterschaften gewinnen konnten.
Interessant wird es auch im Cockpit. Zum einen wäre da Cristina Gutiérrez Herrero. Die erste Spanierin, die die Rallye Dakar beendet hat. Die 31-Jährige hat zwischen 2017 und 2023 bereits an sieben Dakar-Rallyes teilgenommen. Herrero ist außerdem seit 2012 spanische Gelände-Rallyemeisterin der Frauen. Den anderen Platz nimmt die französische Rallyelegende Sébastien Loeb ein. Der 49-Jährige gewann von 2004 bis 2012 neun Mal in Folge die FIA Rally World Championship. Er ist einer der erfolgreichsten Fahrer im Motorsport und wird als einer der beste Rallyefahrer aller Zeiten angesehen. Loeb nimmt seit 2016 regelmäßig an der Rallye Dakar teil.
Wie der fertige Dacia-Renner einmal aussehen wird, welche Basis ihm zugrunde liegen wird und wie sich die allgemeinen technischen Daten lesen werden, steht noch in den Sternen. Bislang ist lediglich bekannt, dass man das Fahrzeug mit synthetischen Kraftstoffen von Aramco betreiben will. Der eFuel der Firma wird durch die Kombination von erneuerbarem Wasserstoff mit abgeschiedenem CO2 hergestellt, was zu einem kohlenstoffärmeren Kraftstoff führt, der mit der heutigen Motorentechnologie kompatibel ist.
Quelle: Motor1